Schützen Sie Ihren Keller vor Überschwemmungen
Der Rückstau aus den öffentlichen Abwasserkanälen ins Abwasserrohrnetz des eigenen Hauses ist eine der häufigsten Schadensursachen bei Starkregenereignissen. Hauseigentümer sollten Vorsorge treffen.
Niederschlag führt immer zu einem Anstieg des Wasserspiegels in einem Kanal. Das öffentliche Kanalnetz ist auf mittlere Regenereignisse ausgelegt, wie sie statistisch alle drei Jahre einmal vorkommen können. Würde das Kanalnetz auf die Abdeckung sämtlicher Starkregenereignisse ausgelegt werden, müssten die Rohrleitungen deutlich größer ausgelegt werden. Dies hätte wesentliche höhere Abwasserbeseitigungskosten zur Folge und diese überdimensionierten Rohre würden im Regelbetrieb auch nicht ausreichend gespült werden.
Der Klimawandel führt mittlerweile zu häufigeren und extremeren Wetterereignissen. In unserer Region gehört hierzu vor allem Starkregen, bei dem innerhalb kurzer Zeit extreme Wassermengen auftreten können. Wird das Kanalnetz dann überlastet, können sich die Abwasserrohre bis zur Straßenoberkante – der sogenannten Rückstauebene – füllen und damit auch die privaten Entwässerungen erreichen. Das Wasser verteilt sich dann in allen Rohren und Räumen, die es ungehindert erreichen kann. Dabei werden insbesondere Kellerräume mit ungesicherten Abflüssen überschwemmt.
Wie kann man sich schützen?
Kommt es nun zu einem mittleren oder starken Regenereignis, verhindern Hebeanlagen oder Rückstausicherungen bzw. -klappen einen mögliche Rückstau und somit Überschwemmungen im eigenen Haus. Dieser Objektschutz liegt in der Verantwortung der Hauseigentümer.
Lassen Sie bei Bedarf Ihre Hausentwässerungsanlagen, insbesondere unterhalb der Rückstauebene, auf die technischen und rechtlichen Vorgaben prüfen und falls erforderlich nachrüsten. Ihr Installateur berät Sie hierzu. Rückstausicherungen sollten auch regelmäßig gewartet werden, um ihre Funktion sicherzustellen.
Technische Regel: Die Umsetzung einer Rückstausicherung erfolgt nach den Vorgaben der DIN EN 12056.
Weitere Gefahren bei Starkregen:
- Auch außerhalb der Kanalisation droht Gefahr. In Gebieten mit von Natur aus hohem Grundwasserstand kann das Grundwasser so weit ansteigen, dass dieses durch undichte Stellen im Boden und in den Außenmauern des Kellers in das Gebäude eindringt. Lassen Sie sich bei Bedarf in gefährdeten Gebieten auch hier fachlich zur Dichtigkeit ihres Kellerbodens und der Kelleraußenwände beraten.
- Bei Starkregen kann auch wild abfließendes Oberflächenwasser Probleme verursachen. Dieses kann über Kellerlichtschächte ins Untergeschoss oder Einliegerwohnungen eindringen. Dies kann beispielsweise durch erhöhte Lichtschächte vermieden werden.
Informationen der Verbraucherzentrale:
Starkregen-Überflutung und Rückstau: So läuft das Haus nicht voll Wasser
Flyer (pdf): Unwetter Gebäude-Check (Starkregen – Blitzschlag – Hagelschlag – Sturm)