Das Altusrieder Gemeindewappen wurde 1838 eingeführt
Der Weg zum Wappen
Folgende historische Begebenheit liegt der Genehmigung des Wappens zugrunde: Die Gemeindereform 1818 trachtete nach der Säkularisation danach, die Erinnerung an frühere Herrscherhäuser auszulöschen, indem sie die Verwendung alter Wappen verbot. 1835 ließ aber die königliche Regierung nachfragen, welche Gemeinden ein Wappen wünschen und welche Vorschläge sie hierfür unterbreiten könnten. Dieser Anfrage kamen die Altusrieder ein Jahr später mit zwei Entwürfen für das Gemeindezeichen nach.
Der eine Vorschlag zeigte den volkstümlichen Bürger "Rysch", der eigentlich Dietmannsried zuzuordnen ist, und insofern nicht als geeignet angesehen wurde. Der zweite Vorschlag mit der "sagenhaften Stammburg der Marschälle von Calentin" wurde deshalb von Anfang an favorisiert, obwohl im Jahr 1836 tatsächlich nur noch wenig von deren Ruinen zu sehen war. Die Steine des 1515 von Marschall Hans von Pappenheim errichteten Neubaus der Burg Calden waren zum Bau des Kemptener Krankenhauses an der Memmingerstraße verwendet worden. Der Reichsherold wollte nun zusätzlich eine Verschönerung des Entwurfes herbeiführen und zeichnete Türme, Kemenate und Bergfried ein.
Die Genehmigung ließ dann nicht mehr lange auf sich warten, denn bereits am 3.2.1838 teilte man über die Regierung des Oberdonaukreises der Gemeinde Altusried mit, dass sie das Recht erhalten habe, als Wappen in einem blauen Schild die Ritterburg Calden zu führen. Als das Wappen dann eintraf, staunte man nicht schlecht. Denn dort zeigte sich anstelle der Burg Calden der Römerturm Oberschöneck bei Babenhausen. Das Versehen wurde schnell entdeckt und noch im gleichen Jahr erhielten die Altusrieder ihr richtiges Wappen sowie ein Dienstsiegel, gestaltet vom damaligen Hofgraveur Neuß.
(Nach Jochen König, Wappen unserer Gemeinden, "Das schöne Allgäu" Ausgabe Nr. 1 Januar 1990)
Weitere Informationen
Wappensammlung deutscher Kommunen
Haus der bayerischen Geschichte
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